Hallo Melina,
ich kann ja nur von meinen Erfahrungen ausgehen.
Verharmlosen, Risiken eingehen, normal weiter leben wollen, keine Lebensveränderungen, sind Verhaltensweisen, die oft zum Rückfall führen.
Es schaffen ja eh nur sehr wenige Betroffene und wenn dann noch eine fehlende Einsicht dazu kommt, kann es auch nicht funktionieren.
Es werden ja immer gern die berühmten Ausnahmen ( ich kenne jemanden, der kennt einen und der hat mal gehört, dass man es auch so schaffen kann ) herangezogen, aber auch hier im Forum sehe ich es über die vielen Jahre, wer nicht wirklich zum ändern seines Lebens bereit ist, hat eigentlich keine Chance.
Das mit dem alkoholfreien Bier ist so eine Sache.
Es sieht aus wie Bier, schmeckt wie Bier und wird oft in der gleichen sozialen Umgebung getrunken, wie richtiges Bier, also ist es auch Bier.
Das scheint ja auch das Ziel der Hersteller zu sein. Sie wollen ja sicher auch, dass es wie richtiges Bier ankommt und so sieht ja auch die Werbung dafür aus.
Gruß
Karsten




Fragen an einen Alkoholiker
Moderator: Moderatoren
Re: Fragen an einen Alkoholiker
Hallo ihr Lieben,Cadda hat geschrieben: ↑02.05.2020, 06:09Guten Morgen,
ich sehe es, wie alle Anderen. So eine Verantwortung würde ich niemals übernehmen. Dazu kommt noch, dass man ja überhaupt nicht mehr von Entgiftung oder Entzug sprechen kann, da er ja offensichtlich trinkt. Also ist das eh hinfällig. Ich würde den RTW rufen und die Verantwortung abgeben.
herzlichen Dank fuer eure Unterstuetzung. Ich habe mich dann an unsere Aerzte gewandt. Wie auch immer, es hat etwas geklickt. Mein Mann hat ein Medikament genommen, Gespraeche mit dem Therapeuten gehabt.
Im Endeffekt hat er 110 Tage durchgehalten. Jeden Tag haben wir notiert, waren beide gluecklich darueber. Warum auch immer : er hat "nix" gekauft, verhielt sich aber trotzdem so, als ob. Das Versteckspiel habe ich gemerkt und nachgeschaut. Er hatte tatsaechlich etwas gekauft, mir ging es mies, weil ich schon wieder nachgeschaut habe, aaaber: was am schlimmsten war: er hat geleugnet, Alk gekauft zu haben! Themenbereich. Vertrauen, Ehrlichkeit!
Wieder eines der zahllosen Gespraeche: Scham, ungluecklich sein.... die ganze Leier wieder auf beiden Seiten.
Jetzt ist er wieder happy seit 1 Woche nun nichts mehr zu trinken. Ich bin skeptisch. Alles weitere schreibe ich in meinem Tagebuch. Das wird hier sonst ellenlang.
Warum nur kann man nach 3 wunderschoenen Monaten wieder mit dem Alk anbandeln? Wohl wissend, welches Risiko man eingeht? Oder bin ich zu positiv unterstuetzend, wenn ich sagte, dass ich auch beim erneuten Trinken zu ihm halte, und wir gemeinsam ein alkoholfreies Leben erreichen moechten? Ist meine Unterstuetzung eine sichere Bank fuer ihn?
-
- sehr aktiver Teilnehmer
- Beiträge: 1675
- Registriert: 06.07.2015, 22:47
Re: Fragen an einen Alkoholiker
Hallo!
Das ist das Wesen der Sucht. Eigentlich will man nicht, greift dennoch wieder zu, da der Wille allein nicht ausreichend ist, um abstinent zu werden. Ohne den Willen läuft aber erst recht nichts.
Meine Familie hat mir damals vor 5 1/2 Jahren die Pistole auf die Brust gesetzt: "Entweder Therapie oder Trennung." Ich bin der Auffassung, das der Alkoholiker eine klare Ansprache benötigt und die Familie/ der Partner unbedingt konsequent agieren sollte, damit der glänzende Schauspieler namens Alkoholiker, ihr nicht auf der Nase herumtanzt.
Andererseits sind Rückfälle im ersten Jahr sehr häufig und kein Grund die Flinte ins Korn zu sc hmeißen. Aber der Alkoholiker steht da schon in der Bringschuld. Er muss aktiv werden und gegen die Krankheit vorgehen.
Unabdingbare Voraussetzung ist es, die eigene Abstinenz an erste Stelle zu setzen und ihr fast alles unterzuordnen. Dazu zählt auch, dass nicht irgendwo im Hinterstübchen des Hirns der Gedanke herumspukt, irgendwann geht doch noch mal eas mit dem Stoff. Aber diesen Punkt habe ich auch erst nach ein paar Monaten erreicht. Der stellt sich nicht gleich nach der Entgiftung ein.Sehr wichtig waren für mich die Schilderungen von Rückfälligen, die mir eindrucksvoll berrichteten wie schnell sie wieder bei alten Schlagzahlen und noch darüber hinaus landeten.
Ich rate euch mal gemeinsam die Folgen "Der Trockendoc" (am besten googlen) an. Sehr lehrreich und zwar für beide.
Gruß
Carl Friedrich
Das ist das Wesen der Sucht. Eigentlich will man nicht, greift dennoch wieder zu, da der Wille allein nicht ausreichend ist, um abstinent zu werden. Ohne den Willen läuft aber erst recht nichts.
Meine Familie hat mir damals vor 5 1/2 Jahren die Pistole auf die Brust gesetzt: "Entweder Therapie oder Trennung." Ich bin der Auffassung, das der Alkoholiker eine klare Ansprache benötigt und die Familie/ der Partner unbedingt konsequent agieren sollte, damit der glänzende Schauspieler namens Alkoholiker, ihr nicht auf der Nase herumtanzt.
Andererseits sind Rückfälle im ersten Jahr sehr häufig und kein Grund die Flinte ins Korn zu sc hmeißen. Aber der Alkoholiker steht da schon in der Bringschuld. Er muss aktiv werden und gegen die Krankheit vorgehen.
Unabdingbare Voraussetzung ist es, die eigene Abstinenz an erste Stelle zu setzen und ihr fast alles unterzuordnen. Dazu zählt auch, dass nicht irgendwo im Hinterstübchen des Hirns der Gedanke herumspukt, irgendwann geht doch noch mal eas mit dem Stoff. Aber diesen Punkt habe ich auch erst nach ein paar Monaten erreicht. Der stellt sich nicht gleich nach der Entgiftung ein.Sehr wichtig waren für mich die Schilderungen von Rückfälligen, die mir eindrucksvoll berrichteten wie schnell sie wieder bei alten Schlagzahlen und noch darüber hinaus landeten.
Ich rate euch mal gemeinsam die Folgen "Der Trockendoc" (am besten googlen) an. Sehr lehrreich und zwar für beide.
Gruß
Carl Friedrich
Re: Fragen an einen Alkoholiker
Danke Carl Friedrich! Es macht mir Mut!
Silvia
Silvia
-
- neuer Teilnehmer
- Beiträge: 39
- Registriert: 25.06.2020, 18:28
- Geschlecht: Weiblich
- Alkoholiker/in oder Angehörige/EKA: Angehörige
Re: Fragen an einen Alkoholiker
Danke Carl Friedrich für den Media Tip 
