wenn ich Deinen Text so lese und wie sich Dein XY verhält, fällt es mir schwer zu glauben, das er wirklich nicht mehr trinkt.
Dieses ranziehen, dann wieder wegstoßen, Dir ein schlechtes Gewissen machen... das alles sind für mich typische Verhaltensweisen bei einem nassen Alkoholiker.nach der kurzen Episode der Harmonie kam unweigerlich die nächste Konfliktsituation und ich sitze hier und weiß nicht mehr, was ich denken soll.
Lass doch mal Partner, Eltern und Kollegen außen vor und frage Dich selbst, ob Du den Hund gerne nehmen möchtest? Macht es Dir Spaß mit dem Hund? Oder ist es für DICH nur eine Belastung?Der Hund kann nicht mit. Wo bleibt er dann ? Nun bekomme ich ärgste Vorwürfe von meinem Partner (seit heute Ex-Partner ?), von meinen Eltern, von meinen Kollegen.
Es geht schließlich darum, das Du Zeit mit dem Hund verbringst, oder? Bilde Dir da mal eine eigene Meinung

Und wenn ER sagt, das der Sonntag Euch gehört... ja, was stört denn da ein Hund? Verstehe ich jetzt nicht so ganz, habe selbst eine Hündin, die ist zwar kein Welpe mehr, aber musst Du ihm den ganzen Sonntag die Hand halten oder wieso stört der Hund dann? Du hattest doch geschrieben, das er selbst einen hat, dann muss er doch auch mal mit dem Gassi gehen.
Für mich auch! Trotzdem hätte Deine Tochter Dich ja vorher mal fragen können - bevor sie sich einen Welpen anschafft - ob Du für die Urlaube oder kellnern etc. für den Welpen da bist. Und wenn Du - nur DU - den Hund nicht haben möchtest, dann sag das Deiner Tochter. Es gibt mittlerweile tolle Unterbringungen für Hunde, sie wird da bestimmt etwas finden.Der Therapeut meines Partners muss wohl zu ihm gesagt haben, dass ich konsequent sein soll: Urlaub oder Hund. Wenn die Tochter in den Urlaub fahren will, soll sie den Hund wieder abgeben. Für mich klingt das unglaublich lieblos.
Und noch was... zahlst Du auch für den Therapeuten? Oder warum bist Du und der Hund da Thema?
Dieses "Andere haben auch gesagt, dass Du das so oder so machen sollst" oder dieses "Andere sagen auch, dass das total falsch von Dir war" ... kenne ich auch zu gut. Wenn andere das sagen, muss es ja stimmen, oder?

Das hört sich für mich nach Helfersyndrom an. Was heißt denn "nicht superglücklich"? Reicht doch, wenn Du nur glücklich bist, den Hund 10 Tage zu versorgen...Natürlich bin ich nicht superglücklich, dass ich den Hund bald 10 Tage versorgen "muss", aber nun ist er da. Zur Züchterin zurück wäre doch auch grausam für den Hund und meine Tochter hat in meiner Ehe soviel mitgemacht und der Hund tut ihr gut und sie ist so glücklich mit ihm. Ist das da so schlimm, mal 10 Tage im Jahr zu helfen ? Oder greift da wieder mein Helfersyndrom und ich stelle wieder das Wohl des Hundes und meiner Tochter über mein eigenes ?

Tut mir leid, aber wenn schon man eine Beziehung zerstört, nur weil ein Hund 10 Tage da ist... das spricht doch Bände, oder? Er macht Dir ein schlechtes Gewissen, versucht Dir die Schuld zu geben. Alleine dieses Beispiel mit dem Essen und nicht zu sagen, mit wem... oder Dir eine Uhrzeit zu setzen, wann Du die Sachen abzuholen hast... Das alles kenne ich nur zu gut. Und auch ich habe mir den Schuh immer wieder angezogen, leider!Zerstöre/beende ich damit bewusst meine Beziehung, die in den letzten Monaten sehr anstrengend geworden ist ? Mein Partner hat gerade angerufen und erklärt, dass er jetzt zum essen eingeladen wird. Vom wem, ist egal. Und ich soll morgen um 9:00 Uhr meine restlichen Sachen holen. Ich hätte ihn in den Dreck geworfen und meine Liebe wäre alles Lüge gewesen ...
Sieh es doch mal so - als er getrunken hat, war es schlimm für Dich. Jetzt trinkt er (angeblich) nicht mehr, aber es ist auch nicht besser. Ich habe bei meinem Ex-XY auch beide Phasen erlebt. Nach dem Entzug war es bei uns fast noch schlimmer als mit dem trinken. Er hat den Entzug nicht aus Überzeugung gemacht, nie wieder trinken zu wollen sondern nur, weil es ihm gesundheitlich so schlecht ging. In seiner kurzen trockenen Zeit war er eigentlich nur unglücklich, saß auf einem Pulverfass.
Am Ende nützt aber alles nichts, Du musst Deinen Tiefpunkt haben und Dir selbst sagen können, das Du ihn nicht mehr möchtest. Das Du ein besseres Leben verdient hast und einen Menschen an Deiner Seite, der Dich so behandelt, wie Du es verdient hast. Ich drücke Dir die Daumen, dass das bald passiert!
Alles Liebe
Sunny