



Liebe und Hass
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- Registriert: 15.06.2010, 21:44
Hallo,
liebe WinterSonne, ich danke dir auch.
Liebe Melanie, ja, ich bin immer nur ein Mensch, ein unperfekter Mensch. Es gab mal Zeiten, da wollte ich perfekt sein, es tut unheimlich gut, dass ich das nicht mehr brauche.
Liebe Consuela, ich danke dir für deine Gedanken, die du mir schickst.
Liebe Frau und liebe Christin, auch an euch vielen Dank für die Anteilnahme.
Die Trauer rollt immer in Wellen über mich rüber. Ich lasse einfach zu, was da passiert. Versuche, nichts zu unterdrücken. Und spiele nicht die Starke, denn die bin ich nicht. Ich rede ganz viel über meine Trauer und über meine Dinge, das tut gut.
Zu all meiner großen Trauer kommt ja auch noch, dass ich in meiner neuen Arbeitsstelle bin. Mein ganzes Leben besteht zur Zeit aus Umstellung. Etwas, was ich früher überhaupt nicht abkonnte. Veränderungen, das war für mich nicht machbar, da waren zu viele Ängste.
Komisch, ich habe garkeine Ängste zur Zeit. Die neue Arbeit schaffe ich. Ich habe liebe Kollegen dort und Raum, mich zurück zu ziehen, wenn es mir nicht gut geht. Trotzdem strengt es mich total an, aber es macht auch total Spaß, dort zu arbeiten. Ich passe auf, habe auch schon mal eine Grenze gehabt und sie ziehen können. Ich habe keine Ängste vor der Zukunft, wie ich das früher hatte, in meinem alten Leben. Ich habe sehr viel Trauer, weil meine Zukunft bedeutet, ohne meine Tochter zu leben, ohne das Baby, das ich heranwachsen sehen wollte
. Das ist Trauer in mir, Schmerz ohne Ende. Aber keine Angst.
Ich weiß, ich werde weiterleben und ich werde auch diese Trauerarbeit schaffen. Ich werde es machen, ich habe schon viel geschafft. Ich habe Mut, merke ich, Mut, es zu schaffen, weiter zu leben und irgendwann den beißenden Schmerz als milde zu empfinden. Als Trauer, die immer in mir sein wird. Das ist meine Lebensaussicht. Eine meiner Lebensaussichten. Ich werde mit der Trauer leben lernen.
Mein Mann unterstützt und hält mich, nach wie vor. Es ist unglaublich schön, eine Beziehung zu haben, auf Augenhöhe. Ohne Alkoholdünste, ohne Lügen, Verstecke, Verdrehungen. Ich kann mich so mutig fühlen, weil ich all diese Dinge hinter mir lassen konnte.
Meine Bearbeitung der Coabhängigkeit hat so viele Auswirkungen. Auch auf diese unfassbare Tragödie. Ich bin nicht alleine damit. Ich darf schwach sein und meine Gefühle fühlen. Ich darf weinen und Grenzen setzen, wenn ich es brauche. Ich darf mich fallen lassen und werde aufgefangen. Ich darf vertrauen und werde ernst genommen mit meinen Wahrnehmungen und Gefühlen.
Wieder einmal mehr merke ich, wie gut es war, dass ich vor 5 Jahren den Entschluss gefasst habe, auszusteigen aus dem Suchtkreislauf. Dass ich auch Schritt für Schritt vorwärts gegangen bin, ehrlich zu mir war, dass ich endlich was für mich gemacht habe. Dass ich nicht mehr nur gejammert habe, sondern aktiv geworden bin.
Das Leben kann jederzeit grausam sein. Immer. Und dann kann ich nun sagen, wie gut, dass ich auch schöne, lebenswerte Momente haben konnte und kann. Dass ich leben konnte und kann. Ich kann jedem nur raten, zu überdenken, ob es sich tatsächlich lohnt, immer wieder Ausreden zu haben, um nur nichts verändern zu müssen. Ob es sich lohnt, in einer Beziehung festzuklammern, in der die Sucht die Regie hat.
Aurora
liebe WinterSonne, ich danke dir auch.
Liebe Melanie, ja, ich bin immer nur ein Mensch, ein unperfekter Mensch. Es gab mal Zeiten, da wollte ich perfekt sein, es tut unheimlich gut, dass ich das nicht mehr brauche.
Liebe Consuela, ich danke dir für deine Gedanken, die du mir schickst.
Liebe Frau und liebe Christin, auch an euch vielen Dank für die Anteilnahme.
Die Trauer rollt immer in Wellen über mich rüber. Ich lasse einfach zu, was da passiert. Versuche, nichts zu unterdrücken. Und spiele nicht die Starke, denn die bin ich nicht. Ich rede ganz viel über meine Trauer und über meine Dinge, das tut gut.
Zu all meiner großen Trauer kommt ja auch noch, dass ich in meiner neuen Arbeitsstelle bin. Mein ganzes Leben besteht zur Zeit aus Umstellung. Etwas, was ich früher überhaupt nicht abkonnte. Veränderungen, das war für mich nicht machbar, da waren zu viele Ängste.
Komisch, ich habe garkeine Ängste zur Zeit. Die neue Arbeit schaffe ich. Ich habe liebe Kollegen dort und Raum, mich zurück zu ziehen, wenn es mir nicht gut geht. Trotzdem strengt es mich total an, aber es macht auch total Spaß, dort zu arbeiten. Ich passe auf, habe auch schon mal eine Grenze gehabt und sie ziehen können. Ich habe keine Ängste vor der Zukunft, wie ich das früher hatte, in meinem alten Leben. Ich habe sehr viel Trauer, weil meine Zukunft bedeutet, ohne meine Tochter zu leben, ohne das Baby, das ich heranwachsen sehen wollte

Ich weiß, ich werde weiterleben und ich werde auch diese Trauerarbeit schaffen. Ich werde es machen, ich habe schon viel geschafft. Ich habe Mut, merke ich, Mut, es zu schaffen, weiter zu leben und irgendwann den beißenden Schmerz als milde zu empfinden. Als Trauer, die immer in mir sein wird. Das ist meine Lebensaussicht. Eine meiner Lebensaussichten. Ich werde mit der Trauer leben lernen.
Mein Mann unterstützt und hält mich, nach wie vor. Es ist unglaublich schön, eine Beziehung zu haben, auf Augenhöhe. Ohne Alkoholdünste, ohne Lügen, Verstecke, Verdrehungen. Ich kann mich so mutig fühlen, weil ich all diese Dinge hinter mir lassen konnte.
Meine Bearbeitung der Coabhängigkeit hat so viele Auswirkungen. Auch auf diese unfassbare Tragödie. Ich bin nicht alleine damit. Ich darf schwach sein und meine Gefühle fühlen. Ich darf weinen und Grenzen setzen, wenn ich es brauche. Ich darf mich fallen lassen und werde aufgefangen. Ich darf vertrauen und werde ernst genommen mit meinen Wahrnehmungen und Gefühlen.
Wieder einmal mehr merke ich, wie gut es war, dass ich vor 5 Jahren den Entschluss gefasst habe, auszusteigen aus dem Suchtkreislauf. Dass ich auch Schritt für Schritt vorwärts gegangen bin, ehrlich zu mir war, dass ich endlich was für mich gemacht habe. Dass ich nicht mehr nur gejammert habe, sondern aktiv geworden bin.
Das Leben kann jederzeit grausam sein. Immer. Und dann kann ich nun sagen, wie gut, dass ich auch schöne, lebenswerte Momente haben konnte und kann. Dass ich leben konnte und kann. Ich kann jedem nur raten, zu überdenken, ob es sich tatsächlich lohnt, immer wieder Ausreden zu haben, um nur nichts verändern zu müssen. Ob es sich lohnt, in einer Beziehung festzuklammern, in der die Sucht die Regie hat.
Aurora
Hallo,
liebe Speranza, ich danke dir sehr für deine Worte, für dein Da-Sein! Ich habe ja auch Glück. Ich bin z.B. hier im geschlossenen Bereich auch, da bekomme ich so viel Trost, so viel Wärme, so viele Denkanstöße, so viel Halt. Das ist unglaublich!
Und ich habe meinen Mann, meinen Schwiegersohn, die Erbse, meinen Sohn. Meine Eltern, die reale Gruppe, Freunde. Viele Menschen um mich, mit denen ich reden darf, die mich auffangen. So viele Menschen kannte ich früher nicht. Da hockte ich verbittert und mutlos hinter meinen Mauern. Darauf bedacht, die Harmonie zu erhalten und meinen Ex vom Trinken zu befreien.
Jetzt darf ich für mich sein, mir nehmen, was ich brauche von all dem, was mir angeboten wird. Zum Beispiel hier, von so vielen Menschen.
Danke!
Aurora
liebe Speranza, ich danke dir sehr für deine Worte, für dein Da-Sein! Ich habe ja auch Glück. Ich bin z.B. hier im geschlossenen Bereich auch, da bekomme ich so viel Trost, so viel Wärme, so viele Denkanstöße, so viel Halt. Das ist unglaublich!
Und ich habe meinen Mann, meinen Schwiegersohn, die Erbse, meinen Sohn. Meine Eltern, die reale Gruppe, Freunde. Viele Menschen um mich, mit denen ich reden darf, die mich auffangen. So viele Menschen kannte ich früher nicht. Da hockte ich verbittert und mutlos hinter meinen Mauern. Darauf bedacht, die Harmonie zu erhalten und meinen Ex vom Trinken zu befreien.
Jetzt darf ich für mich sein, mir nehmen, was ich brauche von all dem, was mir angeboten wird. Zum Beispiel hier, von so vielen Menschen.
Danke!
Aurora
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- sehr aktiver Teilnehmer
- Beiträge: 6902
- Registriert: 04.12.2009, 12:40
Hallo,
lieber Matthias, ich danke dir für den Drücker! Tut echt gut.
Der Dante-Geburtstag ist vorbei und wir hatten eine nette Zusammenkunft unserer realen SHG und weniger Verwandter. Im Guttempler-Haus, da bieten sie auch Buffet an und das hatten wir bestellt. Es war eine ruhige Runde, es gab viele Gespräche. Es tat gut. Erst hatten wir ja überlegt, das abzusagen angesichts der Todesfälle
, aber wir haben es nicht getan, meine Tochter hätte es genau so, wie es im Endeffekt jetzt da war, gewollt. Und Schwiegersohn und Erbse waren ja auch da und es tat ihnen auch gut. Und das alleine zählt.
Nun wird es Ostern hier, draußen pladdert es, voll der Regen, sehr unösterlich gerade. Ich bin traurig, na klar. Die Trauer fühlt sich inzwischen wieder anders an, ich merke, das ist ein richtiger Prozess. Es ist jeden Tag anders. Ich habe Raum, auszuleben, wie es sich gut anfühlt für mich. Das ist echt gut. Gestern haben wir es ziemlich ruhig angehen lassen, waren spazieren, Licht tanken und Luft.
Allen, die hier vorbei kommen, wünsche ich schöne Ostern.
Aurora
lieber Matthias, ich danke dir für den Drücker! Tut echt gut.
Der Dante-Geburtstag ist vorbei und wir hatten eine nette Zusammenkunft unserer realen SHG und weniger Verwandter. Im Guttempler-Haus, da bieten sie auch Buffet an und das hatten wir bestellt. Es war eine ruhige Runde, es gab viele Gespräche. Es tat gut. Erst hatten wir ja überlegt, das abzusagen angesichts der Todesfälle

Nun wird es Ostern hier, draußen pladdert es, voll der Regen, sehr unösterlich gerade. Ich bin traurig, na klar. Die Trauer fühlt sich inzwischen wieder anders an, ich merke, das ist ein richtiger Prozess. Es ist jeden Tag anders. Ich habe Raum, auszuleben, wie es sich gut anfühlt für mich. Das ist echt gut. Gestern haben wir es ziemlich ruhig angehen lassen, waren spazieren, Licht tanken und Luft.
Allen, die hier vorbei kommen, wünsche ich schöne Ostern.
Aurora
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- neuer Teilnehmer
- Beiträge: 193
- Registriert: 26.10.2011, 11:57
Liebe Aurora,
ja, ich schau auch immer mal bei dir vorbei - und heute abend möchte ich dich wissen lassen - dass ich dir aus der Ferne immer wieder meine Herzensgrüße und tiefe Anteilnahme sende -
Ist einfach gemein, wenn das Schicksal die Reihenfolgen durcheinanderwirbelt !
Alles alles Liebe - die WinterSonne.
ja, ich schau auch immer mal bei dir vorbei - und heute abend möchte ich dich wissen lassen - dass ich dir aus der Ferne immer wieder meine Herzensgrüße und tiefe Anteilnahme sende -

Alles alles Liebe - die WinterSonne.