RiSu schrieb:Ich habe ja vor 8 Jahren das Glas weggestellt ohne mein Leben sonstwie zu verändern.
Immer wieder erstaunlich, wie sich die bequemen Wege rausgepickt werden.Und ich gehe auch gerade eher meinen Weg ähnlich wie du und es fühlt sich richtig an.

Leider sind diese bequemen Wege, ohne groß was verändern zu wollen, wenig erfolgversprechend und oft beendet der
nächste Rückfall diese Wege.
Ich glaube übrigens nicht, das sich Posters Leben ansonsten so gar nicht verändert hat, allein die Denke hat sich doch
wahrscheinlich gravierend geändert, ansonsten würde er längst wieder saufen.
Lieber Poster, ich möchte Deine Trockenheit in keinster Weise mindern, und gratuliere auch dazu.
Aber Deine Posts führen auch dazu, das sich andere die "Rosinen rauspicken" und denken, Trockenwerden sei ein Spaziergang
ohne weitere nötige Veränderungen.
Dem ist aber meist nicht so.
Für ne kurze Erfolgsmeldung war es dann aber doch gut genug, nicht wahr?Das ist auch der Grund, dass ich dieses Portal inzwischen so selten besuche.

Das schien Dir dann ja doch wichtig zu sein

Auch das hat keine Allgemeingültigkeit.Der Gedanke an Alkohol ist quasi weg und damit auch das Bedürfnis sich mit Betroffenen auszutauschen.
Es gibt Menschen, die ein Leben lang weiteren Austausch brauchen, um trocken bleiben zu können.
Andere brauchen das nicht so.
Ich kenne sone und solche... und jeder muss das für sich herausfinden und entscheiden.
Ich persönlich war auch immer wieder jahrelang ohne Gruppe und werde es auch bald wieder größtenteils sein.
Komme damit auch gut klar.
Auch in meinen Gedanken spielt Alk überhaupt keine Rolle mehr. Es ist wie ein abgeschlossenes Kapitel.
Kann das aber nicht für Frischlinge so weiter empfehlen, da halte ich regelmäßigen Austausch für SEHR wichtig.
Denn da ist das keinesfalls nach wenigen Wochen oder Monaten ein abgeschlossenes Kapitel.
Wie es nach 3, 5 oder 10 Jahren Trockenheit aussieht, ist dann ne andere Sache...
Eines sollten wir aber nie vergessen:
Das Suchtgedächtnis ist mitunter heimtückisch und kann auch jederzeit wieder aufwachen bei eintsprechenden Triggern,
es gibt keine Heilung bei unserer Krankheit.
Aber ein Stoppen der Krankheit ist möglich und dann kann man ein schönes Leben haben, was sich wenig von anderen Leben unterscheidet.
Ich "fühle" meine Krankheit auch nicht, sie zeigt auch keine typischen Symptome mehr, aber ich weiß trotzdem, das sie da ist.
Und für immer bleibt.
Ich persönlich kann damit aber gut leben, sogar sehr gut.

Es ist wie es ist, und ich habe meine Krankheit auch sehr früh als solche akzeptiert.
Sie schränkt mich in meinem Leben überhaupt nicht ein, ich wüßte nicht, inwiefern sich mein Leben vom Leben anderer unterscheidet.
Außer das ich eine chronische Krankheit habe, aber meine Güte, andere haben auch ihre Blessuren im Leben abbekommen,
haben auch ihre Päckchen zu tragen...
LG Sunshine