



Tag 4 nach Entscheidung
Moderator: Moderatoren
Liebe Slowly,
ja - wenn ich die Sackgasse betrachte, in der ich war und mit dem interessanten Weg vergleiche, den ich jetzt gehe. Ich bin selbst so erstaunt und froh, wie ich mich entwickelt habe. Und Prävention ist für mich auch, wenn ich daran denke, dass ich das alles stoppen würde, wenn ich wieder trinken würde. Ich bin so vielen interssanten Menschen begegnet, habe endlich Freundschaften geschlossen, bin mir selbst ein guter Freund geworden - das alles hatte ich nicht vorher. Klar ist nicht immer alles toll. Aber ich hab gelernt es zu nehmen wie es ist und ich weiß, ich kann mein bestes tun und Aufs und Abs sind normal. Manchmal gehts mir nicht gut, aber ich weiß immer: es wird auch wieder anders, nichts bleibt wie es ist. Das ist toll und spannend - und ich würde es nie wieder anders haben wollen. JA - und oft sind es die kleinen Dinge, die Du schreibst. Sie mögen klein sein, aber ich kann sie wahrnehmen, was ich nass nicht konnte.
Liebe Grüße
Calida
ja - wenn ich die Sackgasse betrachte, in der ich war und mit dem interessanten Weg vergleiche, den ich jetzt gehe. Ich bin selbst so erstaunt und froh, wie ich mich entwickelt habe. Und Prävention ist für mich auch, wenn ich daran denke, dass ich das alles stoppen würde, wenn ich wieder trinken würde. Ich bin so vielen interssanten Menschen begegnet, habe endlich Freundschaften geschlossen, bin mir selbst ein guter Freund geworden - das alles hatte ich nicht vorher. Klar ist nicht immer alles toll. Aber ich hab gelernt es zu nehmen wie es ist und ich weiß, ich kann mein bestes tun und Aufs und Abs sind normal. Manchmal gehts mir nicht gut, aber ich weiß immer: es wird auch wieder anders, nichts bleibt wie es ist. Das ist toll und spannend - und ich würde es nie wieder anders haben wollen. JA - und oft sind es die kleinen Dinge, die Du schreibst. Sie mögen klein sein, aber ich kann sie wahrnehmen, was ich nass nicht konnte.
Liebe Grüße
Calida
Ich bin nochmal in meine Anfänge, meine ersten Versuche zur Trockenheit zurückgegangen, weil ich wissen wollte, was für mich damals die größte Hürde war.
Es war tatsächlich die Angst. Schon bevor ich hier im Forum war, hatte ich einige Versuche, nichts mehr zu trinken. Oft habe ich mir morgens vorgenommen: Ich trinke nie wieder - und nach Feierabend bin ich dann doch in den Supermarkt und habe mich bedient. Ich habe mir einfach nicht zugetraut, einen Abend mit allem Familienchaos - wie es nunmal ist - "durchzustehen" einfach so, nüchtern. Ich schreibe das jetzt, weil ich mir vorstellen kann, dass es sehr vielen so geht, die hier mitlesen und nicht genau wissen, wie sie es angehen sollen.
Als ich es dann wirklich angegangen bin, brauchte ich vor allem eines: Mut, mich darauf einzulassen. Erstmal Mut nur für einen Abend ohne Alkohol. Und für mich war es damals überraschend, es war gar nicht so, dass ich ununterbrochen daran denken musste, ob ich das aushalte. Als irgendwann 20 Uhr durch war, war für mich klar: ich habe diesen Tag ohne Alkohol geschafft. Und selbst am allerersten Tag hatte ich schon Freude. Freude, dass ich nüchtern war und meinen Kindern etwas vorgelesen habe und nicht schon nach dem nächsten Schluck gegiert habe, während ich las. Und am zweiten Tag wurde der Mut, den ich brauchte, schon ein Stück kleiner und es fiel mir leichter, nicht mehr einkaufen zu gehen, als am ersten Tag. Ich möchte nicht behaupten, dass das alles war. Ganz wichtig war auch, dass ich beim Arzt war. Ich habe mich abgesichert, um keine Entzugserscheinungen zu bekommen. Und ich wäre sicher nicht nur mit Mut, der immer kleiner wird, trocken geworden. Aber das war der Anfang, die erste Hürde. Und allein darurch, dass ich sie genommen habe, hat das andere Dinge ausgelöst, die mir geholfen haben, mich und mein Leben zu verändern.
Das ist mir die Tage nochmal bewusst geworden. Und ich möchte gerne allen trinkenden Menschen, die gerne aufhören möchten, aber nicht wissen, wie, Mut machen - und zu einem Arzt zu gehen - und dann nur einen Tag den Mut aufbringen und zu schauen, wie sich das anfühlt, wenn man nüchtern ist. Du kannst ja am zweiten wieder trinken, wenn Du das möchtest. Bei mir genau war dieser eine Tag der Anstoß. Und ohne den ersten hätte es keine weiteren gegeben.
Liebe Grüße
Calida
Es war tatsächlich die Angst. Schon bevor ich hier im Forum war, hatte ich einige Versuche, nichts mehr zu trinken. Oft habe ich mir morgens vorgenommen: Ich trinke nie wieder - und nach Feierabend bin ich dann doch in den Supermarkt und habe mich bedient. Ich habe mir einfach nicht zugetraut, einen Abend mit allem Familienchaos - wie es nunmal ist - "durchzustehen" einfach so, nüchtern. Ich schreibe das jetzt, weil ich mir vorstellen kann, dass es sehr vielen so geht, die hier mitlesen und nicht genau wissen, wie sie es angehen sollen.
Als ich es dann wirklich angegangen bin, brauchte ich vor allem eines: Mut, mich darauf einzulassen. Erstmal Mut nur für einen Abend ohne Alkohol. Und für mich war es damals überraschend, es war gar nicht so, dass ich ununterbrochen daran denken musste, ob ich das aushalte. Als irgendwann 20 Uhr durch war, war für mich klar: ich habe diesen Tag ohne Alkohol geschafft. Und selbst am allerersten Tag hatte ich schon Freude. Freude, dass ich nüchtern war und meinen Kindern etwas vorgelesen habe und nicht schon nach dem nächsten Schluck gegiert habe, während ich las. Und am zweiten Tag wurde der Mut, den ich brauchte, schon ein Stück kleiner und es fiel mir leichter, nicht mehr einkaufen zu gehen, als am ersten Tag. Ich möchte nicht behaupten, dass das alles war. Ganz wichtig war auch, dass ich beim Arzt war. Ich habe mich abgesichert, um keine Entzugserscheinungen zu bekommen. Und ich wäre sicher nicht nur mit Mut, der immer kleiner wird, trocken geworden. Aber das war der Anfang, die erste Hürde. Und allein darurch, dass ich sie genommen habe, hat das andere Dinge ausgelöst, die mir geholfen haben, mich und mein Leben zu verändern.
Das ist mir die Tage nochmal bewusst geworden. Und ich möchte gerne allen trinkenden Menschen, die gerne aufhören möchten, aber nicht wissen, wie, Mut machen - und zu einem Arzt zu gehen - und dann nur einen Tag den Mut aufbringen und zu schauen, wie sich das anfühlt, wenn man nüchtern ist. Du kannst ja am zweiten wieder trinken, wenn Du das möchtest. Bei mir genau war dieser eine Tag der Anstoß. Und ohne den ersten hätte es keine weiteren gegeben.
Liebe Grüße
Calida
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- sehr aktiver Teilnehmer
- Beiträge: 1317
- Registriert: 25.01.2007, 16:23
- Geschlecht: Weiblich
- Alkoholiker/in oder Angehörige/EKA: Alkoholikerin
Hallo Calida!
Du hast es genauso beschrieben, wie es mir damals ging. Jeden Tag und jeden Tag nahm ich mir vor: Heute trinkst Du nichts mehr.
Meine Kraft hielt immer nur bis zum späten Nachmittag! Es war eine Spirale, die mich einfach nicht los lies.
Und dann kam der Tag, an dem ich einfach nicht mehr konnte...
Heute geht es mir so viel besser! Auch ich möchte allen, die noch trinken, aber nicht wissen, wie sie aus der Spirale herauskommen,
Mut zusprechen!
Holt Euch Hilfe, denn auch Ihr könnt es schaffen!
Auch Du kannst es schaffen, ein besseres Leben zu führen!
Elly
Du hast es genauso beschrieben, wie es mir damals ging. Jeden Tag und jeden Tag nahm ich mir vor: Heute trinkst Du nichts mehr.
Meine Kraft hielt immer nur bis zum späten Nachmittag! Es war eine Spirale, die mich einfach nicht los lies.
Und dann kam der Tag, an dem ich einfach nicht mehr konnte...
Heute geht es mir so viel besser! Auch ich möchte allen, die noch trinken, aber nicht wissen, wie sie aus der Spirale herauskommen,
Mut zusprechen!
Holt Euch Hilfe, denn auch Ihr könnt es schaffen!
Auch Du kannst es schaffen, ein besseres Leben zu führen!
Elly
Grüße mal wieder außerhalb der Villa!
Ich bin stabil. Es geht mir nicht immer gut, aber ich habe endlich die Gelassenheit erreicht, nach der ich mich so gesehnt habe. Wenn ich spüre, es geht mir nicht so gut oder ich fühle mich traurig, dann kann ich das so annehmen und mit dem Wissen, dass es ein Gefühl ist und ich auch wieder anders fühlen werde, kann ich mich ganz gut entspannen.
Meditation hilft mir dabei sehr. Ich mache das seit einigen Wochen täglich. Und ich glaube, das ist auch für meine Trockenheit ein wichtiger Schritt, der mir noch gefehlt hat.
Viele Grüße
Calida
Ich bin stabil. Es geht mir nicht immer gut, aber ich habe endlich die Gelassenheit erreicht, nach der ich mich so gesehnt habe. Wenn ich spüre, es geht mir nicht so gut oder ich fühle mich traurig, dann kann ich das so annehmen und mit dem Wissen, dass es ein Gefühl ist und ich auch wieder anders fühlen werde, kann ich mich ganz gut entspannen.
Meditation hilft mir dabei sehr. Ich mache das seit einigen Wochen täglich. Und ich glaube, das ist auch für meine Trockenheit ein wichtiger Schritt, der mir noch gefehlt hat.
Viele Grüße
Calida
Hallo Calida,
lange nichts mehr geschrieben bei dir
Gruß Hartmut
ps, Ein gutes Neues noch
lange nichts mehr geschrieben bei dir

Mal etwas überspitzt gefragt. Machst du denn das von deiner Trockenheit abhängig? Oder warum bringst du " gut und schlecht" mit dem Trocken sein in Verbindung? Drückt da etwas das Sucht Gedächtbnis?Es ist nicht alles gut, aber ich bin trocken, und das zählt gerade.
Gruß Hartmut
ps, Ein gutes Neues noch

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- neuer Teilnehmer
- Beiträge: 79
- Registriert: 21.12.2017, 23:40
Hallo Calida,
hier bei Dir hatte ich so ziemlich am Anfang „heimlich“ mitgelesen.
Bei Dir habe ich so einige eigene Muster wieder erkannt und habe für mich festgestellt, ich bin alkoholkrank.
Das ist mir schwer gefallen, anfangs.
Das Eingeständnis hat mich stark gemacht.
Danke für Deinen Impuls.
Viele Grüße,
Paul, der neue ... Mann
hier bei Dir hatte ich so ziemlich am Anfang „heimlich“ mitgelesen.
Bei Dir habe ich so einige eigene Muster wieder erkannt und habe für mich festgestellt, ich bin alkoholkrank.
Das ist mir schwer gefallen, anfangs.
Das Eingeständnis hat mich stark gemacht.
Danke für Deinen Impuls.
Viele Grüße,
Paul, der neue ... Mann
Oh ja...das kenne ich... auf dem Weg nach Hause... die Vorstellung, sich jetzt mit seiner Familie abgeben zu müssen. Und das obwohl ich alle lieb habe... irgendwie traurig...Calida78 hat geschrieben:IOft habe ich mir morgens vorgenommen: Ich trinke nie wieder - und nach Feierabend bin ich dann doch in den Supermarkt und habe mich bedient. Ich habe mir einfach nicht zugetraut, einen Abend mit allem Familienchaos - wie es nunmal ist - "durchzustehen" einfach so, nüchtern.
Und auch das hier...
... heute hat's mich seit Längerem wieder WIRKLICH interessiert was sie beim Abendbrot erzählen.. ich musste nicht nur so tun, und durfte ganz entspannt das Abendessen geniessen... es wartete ja keine Flasche Wein auf mich. Irgendwie ist das äusserst befreiend. Jetzt schon. Frag mich zwar wie lange das anhält.... aber es fühlt sich überraschend gut an.Calida78 hat geschrieben:
Und selbst am allerersten Tag hatte ich schon Freude. Freude, dass ich nüchtern war und meinen Kindern etwas vorgelesen habe und nicht schon nach dem nächsten Schluck gegiert habe, während ich las.