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von Hans im Glück » 23.02.2018, 15:02
Hallo Konstanze,
ich habe Jahrzehnte lang versucht meine Depression, die ich nicht wahrhaben wollte, im Alkohol zu ertränken, von dem ich nicht wahrhaben wollte, dass er das Problem schlimmer macht.
So saß ich in einem selbstgemachten Gefängnis fest.
Irgendwann konnte ich erkennen, daß die Tür nicht verschlossen ist und das es an mir ist, auszubrechen.
Ich habe mit der Tatsache, Alkoholiker zu sein, nicht so sehr zu kämpfen gehabt, wie mit der Diagnose der Depression.
Aber bei beiden half nur die Kapitulation, auch wenn das Wort sich nach versagen und Schwäche anhört.
Aber es ist m.M. nach wichtig.
Die Alkoholkrankheit kann ich genauso wenig 'besiegen', wie die Depression.
Der Gedanke: 'du bist nicht's wert' geistert auch durch mein Hirn, aber langsam krieg ich ihn zu fassen und stelle fest:
er stimmt nicht. Das begreife ich mit Hirn und Herz, zugegeben: nicht immer, ich übe noch.
Wenn wir hier schreiben, z.B. Tagebuch führen, dann hilft das ungemein: gegen das Vergessen, gegen das Verdrängen, für neue Gedanken.
Versuch es, es geht um dich.
Liebe Grüße
Hans