Hallo Sunny,Sunny1976 hat geschrieben: ↑16.09.2018, 12:30Ich bin ein Mensch, der nicht gerne aneckt, der lieber Freunde als Feinde hat und immer Angst hat, doch etwas falsches zu schreiben. Das ist zwar schon etwas besser geworden als früher, aber als ich am Freitag Abend den Beitrag in Ziele's Faden geschrieben hatte, da hatte ich ehrlich gesagt schon Angst, das auf mich "eingedroschen" wird. Klar, auch mein persönliches Problem, aber es wäre einfach schön, wenn das Vertrauen gemeinsam wieder aufgebaut werden könnte.
das ist meines Erachtens die entscheidende Aussage und der Grund, weshalb Menschen mit diesen Charakterzügen leicht in die Rolle des "Co-Abhängigen" rutschen. Genau genommen, rutschen sie auch nicht durch Zauberhand dort hinein, sie leisten schon (unterbewusst) einen guten Beitrag zur Unterwerfung. Es ist durchaus interessant und lässt sich in alltäglichen Situationen leicht beobachten, bei den meisten Begegenungen zweier sich fremden Menschen ist nach einer kurzen Zeit - manchmal nach Sekunden - sofort klar, wer unterwirft und wer unterworfen wird. Im Tierreich wurde dieser sogar überlebensnotwendige Mechanismus perfektioniert.
Um aber - wie oft gewünscht - bei den eigenen Erfahrungen zu bleiben und selbst ein Beispiel des eigenen Innenlebens mitzuteilen: Sonach schreibe ich z. B. am Abend hier etwas, wovon ich weiß, dass es durchaus kontrovers diskutiert werden dürfte, anschließend gehe ich zu Bett und habe am nächsten morgen im Prinzip "vergessen", dass ich etwas Kontroverses geschrieben habe. Natürlich habe ich es nicht vollständig vergessen, aber die möglichen Antworten auf meinen Beitrag, die mich vielleicht angreifen könnten usw. werden gar nicht erst als Bedrohung wahrgenommen. Was soll uns in unserem kleinen Leben auf dieser Welt auch großartig passieren?
Vielleicht ist somit nicht der Umgangston das Problem - denn meines Erachtens herrscht in diesem Forum eine normale rücksichtsvolle Umgangsart, verglichen mit allen anderen Foren oder gar der Berufswelt usw. - sondern das Problem ist eher die verletzbare Wahrnehmung und eine gewisse Lebensangst. Natürlich habe ich so etwas nie selbst gefühlt, aber ich kann dir dennoch sagen, dass auch ich gewisse Erlebnisse in meiner Kindheit hatte, diese in mir aber nur ein "jetzt erst recht" auslösten und mir so vielleicht auch die alltäglichen Probleme als lächerlicher erschienen als bei anderen Menschen.
Grüße