Danke Calida! Mit dem Liebeskummer kann ich glaub ich ganz gut umgehen. Es ist zwar schmerzhaft, aber ich schreibe ganz viel Tagebuch, bin mir darüber bewusst was ich tu und warum ich wie denke. Der erste Schmerz ist glaub ich auch schon vorüber, ich finde, wenn man ehrlich und realistisch mit der Situation umgeht, kann man schnell "heilen". Und darin bin ich erstaunlicherweise sehr gut. Ich habe die Fähigkeit, ehrlich zu mir selbst zu sein und konstruktiv mit Problemen umzugehen, in den letzten Jahren immer weiter verbessert und fühle mich jetzt, als könnte ich mit ungefähr allem umgehen. Allerdings muss ich natürlich gestehen, dass es mit dem Alkohol verflucht lange gedauert hat, bis ich eingesehen habe dass es ein Problem gibt - perfektioniert hab ich diese Art der Verarbeitung also (noch) nicht.
Heute ist Trockener Tag 36, ich fühle mich gesundheitlich wirklich gut.
Was mir momentan am meisten Freude bringt, ist die Tatsache, nicht mehr zu katern. Meine Hangover waren nämlich immer ziemlich übel, mit Kopfweh, Übelkeit, Erschöpfung, Selbsthass, emotionalen Tiefs. Neulich (an meinem Einmonatigen Alkoholabstinenz-Jubiläum!) war ich mit einer Freundin, die auch nicht trinkt, tanzen, und am nächsten Morgen war ich erschöpft, aber gut drauf. Da hatte ich wieder einen dieser Sonntagvormittage, die ich sonst mit ko..., Heulen und Schlafen verbracht hätte, und saß im Zug nach Hause, mit Croissant, einem riesigen Becher Kaffee und meinem Tagebuch, und mir schien die Sonne ganz intensiv ins Gesicht.
Das jetzt bewusst genießen zu können, mich immer fit und bereit zu fühlen und mich nicht mehr "krank zu machen", das ist für mich einer der Gründe warum ich aufhören will. Ich tu mir selbst nicht mehr weh durch mein Verhalten. Ich halte mich nicht mehr ab davon, schöne Momente zu erleben und sicher und zufrieden an einem Sonntag aufzuwachen. Ich will mir nicht mehr selbst im Weg stehen.
Klar gibt es manchmal Tage, an denen Saufdruck da ist - ich versuche, diese Situationen so gut wie möglich zu analysieren und herauszufinden, woher der Druck kommt und wie ich in Zukunft damit umgehen möchte.
Bis bald! Euch allen noch eine schöne Woche und viel Erfolg bei allem, was ihr anpackt!
Struggling